Orthodoxe Theologie
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Erfahrung in der Liturgie

Symposium ursprünglich anlässlich des 85. Geburtstags von Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Karl Christian Felmy. Nun hat der Herr inzwischen seinen Diener, Vater Vasilij zu sich gerufen. Mit dem Einverständnis der Familie wird das Symposium als Gedenkveranstaltung stattfinden. EWIGES GEDENKEN!

13.07.2023 – 14.07.2023

 

 

Programmplakat


Ablauf der Tagung:

1. Tag:
Donnerstag, 13. Juli 2023 | 15:00 s.t. - 18:30 Uhr

2. Tag:
Freitag, 14. Juli 2023 | 09:00 s.t. - 13:00 Uhr

Ort beider Symposiumstage: LMU Hauptgebäude | Hörsaal B 006


In seiner berühmten Einführung in die orthodoxe Theologie der Gegenwart hat Karl Christian Felmy die Schlüsselfunktion des Begriffes Erfahrung in der orthodoxen Theologie klar hervorgehoben. Auf Grundlage der Tatsache, dass die Kirche nicht von theoretisch formulierten „korrekten“ dogmatischen Aussagen lebt, sondern von einer Dogmatik, die sich aus der Glaubenserfahrung heraus ergibt und somit über bloße Formulierungen hinausgeht, hat Felmy die liturgische Tradition der orthodoxen Kirche neu bewertet und diese als die normativste und lebendigste Auslegung der Heiligen Schrift und der Heiligen Tradition betrachtet. Fast alle Kapitel in seiner orthodoxen Dogmatik tragen liturgische Titel, was die enge Verbindung zwischen Liturgie und kirchlicher Lehre bezeugt.
Heutzutage jedoch wird der Begriff Erfahrung im theologischen interkonfessionellen Diskurs unterschiedlich verwendet und bewertet. Obwohl sie sich prinzipiell nicht genau definieren lässt, gilt sie nach orthodoxem Verständnis als „ein kontinuierlicher Prozess des Wachsens und Reifens, des Hineinwachsens in die Erfahrung der Kirche“ (Felmy). Das geplante Symposium beabsichtigt, diese Thematik der Erfahrung in der Liturgie aufzugreifen und zu vertiefen. Die Göttliche Liturgie und die Tagzeitengottesdienste bieten Gestaltungs- und Erfahrungsräume der Begegnung mit dem dreieinigen Gott und damit Gestaltungsräume für das liturgische Erlebnis.
Einige begleitende Fragen bezüglich der liturgischen und kirchlichen Erfahrung, die auf unserem Symposium thematisiert werden können, sind: Welche primären Erfahrungen macht der Christ von heute in der Liturgie? Wie weit kann liturgische Erfahrung beschrieben werden? Ist Erfahrung eher individuell oder gemeinschaftlich zu verstehen? In welcher Beziehung stehen „ich“ und „wir“ in der Liturgie? Gibt es einen Unterschied zwischen einem spontanen, emotionalen Erlebnis in der Natur oder sogar in einem Kirchenraum und liturgischer Erfahrung? Gibt es Kriterien für eine authentische liturgische Erfahrung? Kann liturgische Erfahrung zu einem bestimmten modus vivendi im Alltag führen? Andere Fragestellung, die ihnen am Herz liegen und sich auf die Thematik des Symposiums beziehen, sind ebenfalls willkommen. Diesen und weiteren Fragen wird sich dieses Symposium widmen.

Prof. Dr. Karl Pinggéra und Prof. Dr. Daniel Benga

Die Tagung ist offen für alle Interessierten – herzliche Einladung!

Anmeldung erbeten unter:

Orthodoxe.Theologie@orththeol.uni-muenchen.de

Ansprechpartner der LMU:

Prof. Dr. Daniel Benga
Professur für Liturgik, Patrologie und Alte Kirchengeschichte
Ludwigstr. 29, 80539 München
Daniel.Benga@orththeol.uni-muenchen.de