Rückblick: Besuch von Florian Streibl (MdL) in der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie
15.10.2024
Besuch des Fraktionsvorsitzenden der FW Florian Streibl
Am 15.10.2024 besuchte Florian Streibl, Vorsitzender der Fraktion der Freien Wähler im Bayerischen Landtag, die Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie. Nach einem internen Austausch mit den Dozenten der Ausbildungseinrichtung fand ein offenes Treffen mit den Studierenden statt, in dessen Fokus die Zukunft des Orthodoxen Religionsunterrichts in Bayern stand.
Nach einer warmherzigen Begrüßung durch Professor K. Nikolakopoulos richtete Herr Streibl selbst einige Worte an die etwa dreißig Anwesenden. Er sei gerne gekommen, denn er habe die Gründung des Lehrstuhls für Orthodoxe Theologie 1984 persönlich erlebt, als er selbst Katholische Theologie an der LMU studierte. Die Orthodoxe Theologie sei ihm keineswegs fremd, im Gegenteil: er habe „seinen Weg zur katholischen Theologie über die orthodoxe Theologie gefunden.“
Als Sohn des Bayerischen Ministerpräsidenten Max Streibl habe er keine politische Laufbahn angestrebt, doch, wie bereits Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord, der Außenminister Napoleons, gesagt habe: „die beste Vorbereitung auf die Politik ist die Theologie.“ Streibl unterstrich, die Christen müssten heute zusammenstehen und mit den christlichen Werten in die Welt hinein wirken. „Dabei beruhen Werte auf Erlebnissen, die in Geschichten, Liedern, Gesängen tradiert und erinnert werden. Werte drängen danach, Gesetz und Norm zu werden. Doch wenn die Geschichte und die Erfahrung, auf welchen die Werte beruhen, verloren gehen, ändern sich auch die Werte.“ Herr Streibl unterstrich damit auch den großen Auftrag an die Studierenden, die christlichen Werte an die nächsten Generationen weiterzugeben.
Angesichts schrumpfender Mitgliederzahlen der katholischen Kirche setze er große Hoffnungen auf die orthodoxe Kirche: durch ihr aktives liturgisches Leben, ihre lebendigen Kirchengemeinden, aber auch durch ihre weniger starren hierarchischen Strukturen könne sie die christliche Zuversicht in eine zunehmend niedergeschlagene Gesellschaft tragen.
Bei der allgemeinen Aussprache stellte Archimandrit Petros Klitsch, der Koordinator für den Orthodoxen Religionsunterricht in Bayern, die aktuelle Situation rund um den ORU vor. Herr Streibl anerkannte die Wichtigkeit eines flächendeckenden ORU in Bayern und versprach, sich dafür einzusetzen, auch wenn die Organisation des Religionsunterrichts an Schulen eine äußerst komplexe Aufgabe sei.
Auf die Frage hin, was wir Einzelne für die Stärkung des ORU beitragen könnten, antwortete Herr Streibl, er hoffe, die Orthodoxen würden sich noch besser bemerkbar machen, in den Schulen hartnäckig nachhaken und auch als Kirchengemeinden noch besser sichtbar werden.