Orthodoxe Theologie
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Lehrveranstaltungen SS 2000

A.Biblische Theologie (Prof. Dr. Konstantin Nikolakopoulos)
B.Historische Theologie (Prof. Dr. Dr. Dr.h.c Theodor Nikolaou)
C.Systematische Theologie (Prof. Dr. Athanasios Vletsis)
D.Praktische Theologie (Prof. Dr. Vladimir Ivanov)

A. BIBLISCHE THEOLOGIE
Prof. Dr. Konstantin Nikolakopoulos

Vorlesung:  Einführung in das Neue Testament: Die synoptische Frage der Evangelien

1-stündig  
Beginn 8.5.2000
Zeit/Ort Mo, 12.00-13.00, HS 217

Inhalt: Die Behandlung der synoptischen Frage im Rahmen einer weitgehenden Einführung in das Neue Testament stellt eine „conditio sine qua non“ für das Verständnis der drei ersten Evangelien dar. Außer den literarischen Ähnlichkeiten und Abhängigkeiten der synoptischen Evangelien werden während dieser Vorlesung auch wichtige Aspekte der sogenannten Quellen-Theorien vorgestellt. Anbei werden mithin die charakteristischsten orthodoxen Anhaltspunkte hervorgehoben.

Literatur: E. Güttgemanns, Offene Fragen zur Formgeschichte des Evangeliums, München 21971. S. Schulz, Die Spruchquelle der Evangelisten, Zürich 1972. H. E. Tödt, Der Menschensohn in der synoptischen Überlieferung, Gütersloh 1959. P. Vassiliadis, Interpretation der Evangelien, Thessaloniki 1990 (griech.). Ders., Die Theorie über die Logien-Quelle, Athen 1977 (griech.).

Vorlesung: Rhetorisch-exegetische Aspekte des Neuen Testaments

2-stündig  
Beginn 4.5.2000
Zeit/Ort Do, 9.00-11.00, HS 217

Inhalt: Die Rhetorik, die eine hervorragende Stellung im erzieherischen Denkgeist der Antike besaß, verdient auch im Rahmen des Neuen Testaments eine respektvolle Beachtung. Diese Vorlesung will den Studierenden einige Einblicke in die festzustellende rhetorische Struktur des NTs ermöglichen und darüber hinaus die inhaltsmäßige, pädagogische Funktion der sprachlichen Gestaltung der neutestamentlichen Schriften beleuchten. Anhand konkreter rhetorischer Figuren der neutestamentlichen Koine wird der didaktisch-erzieherische Charakter aller Schriften des Neuen Testaments deutlich gemacht.

Literatur: W. Bühlmann – K. Scherer, Stilfiguren der Bibel. Ein kleines Nachschlagwerk, Freiburg 1973. E. W. Bullinger, Figures of Speech used in the Bible, Michigan 41979. H.-G. Gadamer, Rhetorik und Hermeneutik, Göttingen 1976. J. Jónsson, Humour and Irony in the New Testament, Leiden 1985.L. Kretz, Der Reiz des Paradoxen bei Jesus, Olten 1983. K. Nikolakopoulos, Neues Testament und Rhetorik. Die rhetorischen Gedankenfiguren in den historischen Büchern des Neuen Testaments, Katerini 1993 griech.).

Hauptseminar: Auslegung des Titusbrief

2-stündig  
Beginn 2.5.2000
Zeit/Ort Di, 17.00-19.00, Ludwigstr. 29, EG, Zi. 15

Inhalt: Im Rahmen dieses Hauptseminars wollen wir anhand des Titusbriefes die paulinische Briefgattung der „Pastoralbriefe“ vor Augen führen. Es werden schwerwiegende einführende Gesichtspunkte des Briefes erläutert, die zum besseren Verständnis seines theologischen Inhaltes beitragen. Die sprachliche Behandlung und inhaltliche Auslegung des ganzen Textes werden die weiteren Bestandteile dieser Lehrveranstaltung sein.

Literatur: G. Galitis, Der Titusbrief des Apostels Paulus, Athen 1992 (griech.). J. Jeremias, Die Briefe an Timotheus und Titus (NTD 9), Göttingen 1981. L. Oberlinner, Kommentar zum Titusbrief (HThK XI/2,3), Freiburg u.a. 1996. P. Trempelas, Der Titusbrief, Athen 1956 (griech.).

Übung:  Lektüren aus parallelen Stellen der synoptischen Evangelien

2-stündig  
Beginn 8.5.2000
Zeit/ Ort  Mo, 15.00-17.00, Ludwigstr. 29, EG, Zi. 15

Inhalt: Es handelt sich hierbei um die notwendige Auseinandersetzung der Studierenden (in erster Linie derjenigen des Grundstudiums) mit den sprachlichen und inhaltlichen Eigentümlichkeiten der synoptischen Evangelisten. Die Übung versteht sich als praktische Ergänzung zur parallel laufenden Vorlesung über die synoptische Frage der Evangelien. Somit will ein weiterer, praktischer Aspekt der synoptischen Besonderheiten verdeutlicht werden.

Literatur: siehe die bei der entsprechenden Vorlesung angegebenen bibliographischen Titel.

Blockseminar: Gottesdienstliche Aspekte des Neuen Testaments und der Alten Kirche zusammen mit Prof. Dr. Ferdinand Hahn)

Blockveranstaltung  
Beginn 20.-21.5.2000
Zeit/ Ort Ludwigstr. 29, EG, Zi. 15
Vorbesprechung 3.5.2000, 9.00-11.00 Uhr

Inhalt: Gegenstand dieses ökumenischen Seminars werden das Gebetsleben und die gottesdienstlichen Gegebenheiten sein, die uns über die Schriften des Neuen Testaments überliefert worden sind und das liturgische Leben der Alten Kirche mitgeprägt haben. Es werden repräsentative neutestamentliche Stellen behandelt, wobei evangelischerseits der renommierte Neutestamentler Prof. Dr. Ferdinand Hahn mitwirken wird. Bei der Vorbesprechung am 2.5.2000 um 11.00 Uhr c.t. werden das genaue Programm vorgestellt wie auch Referate verteilt.

Literatur: G. Delling, Der Gottesdienst im Neuen Testament, Göttingen 1952. F. Hahn, Der urchristliche Gottesdienst, Stuttgart 1970. A. G. Hamman, Das Gebet in der Alten Kirche, Frankfurt u. a. 1989. J. M Nielen, Gebet und Gottesdienst im Neuen Testament. Eine Studie zur biblischen Liturgie und Ethik, Freiburg 21963. K. Nikolakopoulos, Das Neue Testament als hymnologische Quelle in der Orthodoxen Kirche, Theologia 61 (1990) 161-186.

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B. HISTORISCHE THEOLOGIE
Prof. Dr. Dr. Dr.h.c Theodor Nikolaou

Vorlesung: Christologie der Alten Kirche

1-stündig  
Beginn 8.5.2000
Zeit/ Ort  Mo. 10.00-11.00 Uhr, HS 343

Inhalt: Die Frage nach Jesus Christus hat die Alte Kirche bei der Bekämpfung von triadologischen und christologischen Irrlehren intensiv beschäftigt. Auch Fragen, die sich heute neu stellen und als besonders aktuell gelten, sind damals weitgehend diskutiert worden. Auf die Lehre der Alten Kirche legt die Orthodoxe Theologie besonderen Wert, nicht zuletzt, weil diese Lehre das gemeinsame Erbe aller Kirchen bildet. Diese Vorlesung behandelt in theologie-geschichtlicher Reihenfolge die wichtigsten christologischen Aspekte, die in der Alten Kirche besprochen bzw. ausformuliert wurden.

Literatur: W. Ellert, Der Ausgang der altkirchlichen Christologie. Eine Untersuchung ber Theodor von Pharan und seine Zeit ..., Berlin 1957. M. G. Fouyas, The person of Jesus Christ in the decisions of the Ecumenical Councils, Addis Abeba 1976. A. Gilg, Weg und Bedeutung der altkirchlichen Christologie, München 31966. J. Gnilka, Jesus von Nazaret. Botschaft und Geschichte. Suppl. Bd. 3, in: Herders theologischer Kommentar zum Neuen Testament, Freiburg u.a. 21990. A. Grillmeier, Mit ihm und in ihm. Christologische Forschungen und Perspektiven, Freiburg u.a. 21977. Ders., Jesus der Christus im Glauben der Kirche. Bd.1: Von der Apostolischen Zeit bis zum Konzil von Chalcedon (451), Freiburg u.a. 21982, Bd. 2/1-4: Das Konzil von Chalcedon (451)..., Freiburg u.a. 1986-1990. A. Grillmeier - H. Bacht (Hrsg.), Das Konzil von Chalkedon, 3 Bde., Würzburg 51979. H. Karpp, Textbuch zur altkirchlichen Christologie. Theologia und Oikonomia, Neukirchen-Vluyn 1972.

Vorlesung: KG IV: Das Schisma zwischen Ost- und Westkirche und die Unionskonzile (843-1453)

2-stündig  
Beginn 4.5.2000
Zeit/Ort Do. 11.00-13.00 Uhr, HS 343

Inhalt: Die "Ökumenische Bewegung" als intensive Anstrengung zur Wahrung der Einheit bzw. zur Aufhebung von Spaltungen in der Kirche ist so alt wie die Kirche selbst. Am deutlichsten verfolgt man einen solchen Prozess in der oben angegebenen Zeitspanne der Kirchengeschichte. Dem Schisma zwischen der Ost- und der Westkirche, das insbesondere um die Mitte des 9. Jh.s einsetzte und sich während der Kreuzzüge vervollständigte, folgten unmittelbar die Unionsverhandlungen. Die Kirchen- und die theologiegeschichtlichen Daten, die in dieser Vorlesung behandelt werden, zeigen zugleich einige Schwerpunkte, die auch für den heutigen theologischen Dialog der Ostkirche sowohl mit der Römisch-katholischen Kirche als auch mit den aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen von Bedeutung sind.

Literatur: H. G. Beck, Geschichte der orthodoxen Kirche im byzantinischen Reich, (Bd. 1, Lieferung D1 von: Die Kirche in ihrer Geschichte), Göttingen 1980. F. Dvornik, Photian and Byzantine Ecclesiastical Studies, London 1974. Ders., Byzanz und der röm. Primat, ins Deutsche übertragen v. K. Bergner, Stuttgart 1966. J. Gill, Church Union: Rome and Byzantium (1204-1453), London 1979. J. Meyendorff, Byzantine Theology, historical trends and doctrinal themes, New York 1976. D. M. Nicol, Byzantium its ecclesiastical history and relations with the western World, London 1972. Vl. Pheidas, Theologischer Dialog: Orthodoxer und römisch-katholischer Kirchen vom Schisma bis zur Eroberung Konstantinopels (griech.), Athen 1977. W. de Vries, Orthodoxie und Katholizismus. Gegensatz oder Ergänzung? Freiburg i. Br. 1965. Ders., Rom und die Patriarchate des Ostens, München 1963.

Hauptseminar: Theodoros Studites: Ausgewählte Texte zu Ikonentheologie, Erneuerung des Mönchtums und liturgischer Dichtung

2-stündig  
Beginn 4.5.2000
Zeit/Ort  Do. 15.00-17.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Zi. 15

Inhalt: Unter den byzantinischen Theologen nimmt Theodoros Studites (759-826) einen hohen Ehrenrang ein. Sein Einfluss auf die Theologie und Spiritualität der Ostkirche ist nachweislich sehr gross. Besonders hat er sich in den Bereichen der Ikonentheologie, der liturgischen Dichtung und der Erneuerung des Mönchtums verdient gemacht. Anhand ausgewählter Texte aus seinem Werk ist in diesem Seminar die Auswertung und das Studium seines theologischen Denkens in diesen Bereichen und somit die Vermittlung eines Stückes repräsentativer orthodoxer Theologie beabsichtigt.

Literatur: I. Hausherr, S. Theodore Studite, l'homme et l'ascète (OrChr (R) 6/1), Rome 1926. Max Herzog zu Sachsen, Der hl. Theodor Archimandrit von Studion, München 1929. I. Leroy, La réforme Studite, Orientalia Christ. Analecta 153 (1958) 181-214. Th. Nikolaou, Die Ikonentheologie als Ausdruck einer konsequenten Christologie bei Theodoros Studites, in: OFo 7 (1993) 23-53. Ders., Theodoros Studites, in: Marienlexikon, hg. v. R. Bäumer - L. Scheffczyk, St. Ottilien 1994, S. 382-385. Chr. Papadopoulos, Der heilige Theodoros Studites in seinem Kampf für die Heiligen Ikonen (griech.)in: EEBS 15 (1939) 3-37. C. P. Roth, St. Theodore the Studite on the Holy Icons, New York 1981. G. Tsigaras, Philosophisches Instrumentarium der Christologie von Theodoros Studites über die Darstellung des menschgewordenen Logos, in: Annuarium Historiae Conciliorum (AHC) 20 (1988) 268-277.

Oberseminar: Das Herrenmahl (zusammen mit Prof. Dr. H. Döring und Prof. Dr. G. Wenz)

2-stündig  
Beginn 2.5.2000
Zeit/Ort  Di. 15.00-17.00 Uhr, Raum 103 im Hauptgebäude

Die nähere Thematik, Literatur und Ähnliches werden zu Beginn des Semesters bekanntgegeben.

Blockseminar: Fasten und Gebet

   
Beginn 16.-18.Juni 2000
Zeit/Ort  Ludwigstr. 29, EG, Zi. 15

Vorbesprechung mit Referatsvergabe erfolgt am Mo., den 15. Mai 2000 um 15.00-17.00 Uhr, im Institut.

Inhalt: Der Schwerpunkt dieses Blockseminars wird die besondere Verbindung und Zusammengehörigkeit von Gebet und Fasten sein. Außer einigen Texten wird die liturgische Praxis der Orthodoxen Kirche studiert, welche die Bedeutung von Gebet und Fasten im Leben des Christen hervorhebt. Überdies ist es geplant, an den Gottesdiensten der Vesper und der Göttlichen Liturgie teilzunehmen. Das Blockseminar findet teils im Institut, teils in der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde "Allerheiligen" statt. Aus organisatorischen Gründen ist Voranmeldung erforderlich; sie kann bis zur Vorbesprechung am 15.Mai 2000 erfolgen. Das genaue Programm und eine Liste über ausgewählte Literatur werden bei der Vorbesprechung ausgehändigt. Der Erwerb eines Seminarscheins setzt die Übernahme und Abgabe eines schriftlichen Referats voraus, wobei Referate in beschränkter Zahl vergeben werden.

C. SYSTEMATISCHE THEOLOGIE
Prof. Dr. Athanasios Vletsis

Vorlesung: Dogmatik I: Gotteslehre

2stündig  
Beginn 3.5.2000
Zeit/Ort Mi. 11.00-13.00 Uhr, HS 217

Inhalt: Nach der Einführung in die orthodoxe Dogmatik folgt nun der erste von drei Teilen, in denen der Stoff der Dogmatik zu vermitteln ist. Die Bezeichnung Gotteslehre deckt nicht alle zu behandelten Themen. Natürlich steht die Trinitätstheologie im Mittelpunkt, zugleich aber werden in diesem ersten Teil, welcher in der Orthodoxie traditionell den Namen Theologia trägt, - nach einem in der Orthodoxie üblichen Dreiteilungschema der Dogmatik - die Schöpfungslehre zusammen mit Themen der Anthropologie behandelt.

Literatur: C.W. Breunig (Hrsg.) Trinität, Aktuelle Perspektiven der Theologie, Freiburg u.a. 1984, S. Bulgakov, Die Orthodoxie. Die Lehre der orthodoxen Kirche, Trier 1996. G. Florovsky, Creation and Creaturehood, in: ders. Coll. Works, Bd. III, Belmont 1976. J. Karmiris, Abriss der dogmatischen Lehre der orthodoxen katholischen Kirche, Teil I, in: P. Bratsiotis (Hrsg.), Die Orthodoxe Kirche in griechischer Sicht, Stuttgart 21970, T. Koev, Die Lehre von der heiligen Dreieinigkeit auf der Basis des nikaio-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses, OFo 3 (1989) S. 5-22. J. V. Lossky, Die mystische Theologie der morgenländischen Kirche, Graz u.a. 1961. N. Matsoukas, Dogmatische- und symbolische Theologie (gr.) Bd 2, Thessaloniki 1985. N. Nissiotis, Die Bedeutung der Trinitätslehre für Leben und Theologie der Kirche, in: ders. Die Theologie der Ostkirche im ökumenischen Dialog, Stuttgart 1968, S. 19-64. D. Staniloae, Orthodoxe Dogmatik, Bd.1, Gütersloh u.a. 1985 und Bd. 2, Gütersloh, 1990.

Vorlesung: Ethik II: Der Mensch in der Verantwortung

2-stündig  
Beginn 5.5.2000
Zeit/Ort Fr. 9.00-11.00 Uhr, HS 217

Inhalt: Der zweite Teil der Ethikvorlesung befasst sich mit der konkreten Stellung des Menschen in der heutigen Welt. Es wird nicht gleich eine "Verantwortungsethik" (im Sinne der bekannten von M. Weber Unterscheidung zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik) getrieben. Wenn "Verantwortung" dem "Wortsinn nach, weder eine konkrete moralische Norm noch ein moralisches Prinzip, sondern vielmehr eine Qualität der Person ist" (A. Holdregger, in: J. P. Wils (Hrsg.), Grundbegriffe der christlichen Ethik, 1992, S. 203) dann sollte der Titel der Vorlesung im Rahmen des Synergismus der orthodoxen Theologie gelesen werden. Darüber hinaus werden Themen einer Sozialethik berücksichtigt, denn "gerade die globalen Probleme der Techniknutzung und ihrer Folgen verdeutlichen, dass zahlreiche sittliche Fragen noch nach den Subjekten ihrer Verantwortung suchen" (C. Frey u.a., Repetitorium der Ethik, Waltrop 31997, S. 28).

Literatur: N. Berdiajew, Von der Bestimmung des Menschen. Versuch einer paradoxalen Ethik, Bern-Leipzig 1935. A. Etzioni, Die Verantwortungsgesellschaft. Individualismus und Moral in der heutigen Demokratie, Darmstadt 1997. S. Harakas, Wholeness of faith and Life. Orthodox Christian ethics, Part III: Orthodox Social Ethics, Brookline Massachusets 1999. G. H. Jonas, Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Frankfurt a. M. 1979. G. Mantzaridis, Ethik (gr.), Thessaloniki 41995. Ders. Soziologie des Christentums, Berlin 1989. K.-O. Apel, Diskurs und Verantwortung. Das Problem des Überganges zur postkonventionellen Moral, Frankfurt a.M. 1988. J. Römelt, Theologie der Verantwortung, Innsbruck 1991.

Hauptseminar: C. Yannaras "Person und Eros". Zum Begriff der Person in der Ontologie der griechischen Kirchenväter

2stündig  
Beginn 4.5.2000
Zeit/Ort  Do. 17.00-19.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Zi. 15

Inhalt: Die Komplexität des Personbegriffes in der heutigen Welt wirft, gerade für die orthodoxe Theologie, erneut die Frage nach der Ursprung des Wortes und ihre anfängliche Bedeutung auf. Wenn man heute ein Roboter – Computer Cog "über die Interaktion mit seiner Umgebung nach und nach zur Person reifen lassen" will (Focus 51, [12/1999], S. 101), zugleich aber im Bezug auf dem Beginn des menschlichen Lebens die Suche nach der menschlichen Person immer wieder in Frage gestellt wird, stellt sich für die Theologie die Aufgabe Ihren Personbegriff zu aktualisieren. Wir wollen anhand des Buches von Christos Yannaras unser Thema nicht nur im Rahmen der griechischen Patristik untersuchen, sondern auch die neuere Entwicklungen innerhalb der orthodoxen Theologie berücksichtigen.

Literatur: C. Breuer, Person von Anfang an? Der Mensch aus der Retorte und die Frage nach dem Beginn des menschlichen Lebens, Paderborn u.a. 1995. W. Kasper Hrsg.) Unser Wissen vom Menschen. Möglichkeiten und Grenzen anthropologischen Erkenntnisse, Düsseldorf 1977. C. Yannaras Person und Eros. Eine Gegenüberstellung der Ontologie der griechischen Kirchenväter und der Existenzphilosophie des Westens, Göttingen 1982. W. Pannenberg, Art Person, 3RGG. J. Panagopoulos, Ontologie oder Theologie der Person? Die Relevanz der patristischen Trinitätslehre für das Verständnis der menschlichen Person, Kerygma und Dogma 39 (1993) 2-30. D. Wendebourg, Person und Hypostase. Zur Trinitätslehre in der neueren Orthodoxen Theologie, in: Vernunft des Glaubens Wissenschaftliche Theologie und kirchliche Lehre. Festschrift zum 60. Geburtstag von W. Pannenberg, Göttingen 1988. I. Zizioulas, Personhood and Being, in: ders. Being as Communion. Studies in Personhood and the Church, Crestwood, NY 1993.

Seminar: Vernunft und Offenbarung in der orthodoxen Überlieferung

2stündig  
Beginn 3.5.2000
Zeit/Ort  Mi. 14.00-16.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Zi. 15

Inhalt: Das Problem des Verhältnisses zwischen Vernunft und Offenbarung ist ein grundsätzliches fundamentaltheologisches Problem, das besonders, zumindest in der Vergangenheit, das theologische Denken des Westens beschäftigt hat. Die orthodoxe Theologie differenzierte sich von der Scholastik des Mittelalters, in dem sie sich einer doppelten Methodik zur Erschließung der göttlichen Wahrheit bediente. Angesichts einer sich einigenden (globalisierten) Welt stellt sich jedoch auch für die Orthodoxe Theologie die Problematik der Vernunft – Offenbarung erneut zur Debatte. Das Seminar will nicht nur die Überlieferung forschen, sondern auch die Relevanz der verwendeten Begriffe und die entsprechende Methode für die heutige Welt ersichtlich machen.

Literatur: Vl. Lossky, Schau Gottes, Zürich 1964. G. Martzelos, Der Verstand und seine Grenzen nach dem hl. Basileios dem Großen, in: Tomos eortios 1600 Jahre Basileios d. Große, Thessaloniki 1981, S. 223-252. Ders. Vernunft und Offenbarung in der Theologie Luthers und in der orthodoxen Überlieferung, in: EEthSTh 28 (1985), S. 253-279. V. Mehedintu, Offenbarung und Überlieferung, Göttingen 1980.

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D. PRAKTISCHE THEOLOGIE
Prof. Dr. Vladimir Ivanov

Vorlesung: Die byzantinische Liturgie (8.-11. Jhd.)

2stündig  
Beginn 2.5.2000
Zeit/Ort  Di. 9.00-11.00 Uhr, HS 217

Inhalt: Mit dem Sieg der Ikonenverehrung kam es im 9. Jhd. zu einer Blüte der kirchlichen Kunst, was die weitere Entwicklung der liturgischen Formen stark beeinflusste. Das Studium dieser Periode erlaubt ein tieferes Verständnis des byzantinischen liturgischen Bewusstseins, das sich mystagogisch von der Betrachtung sakraler Bilder und Handlungen zur Welt der göttlichen Urbilder erhob.

Literatur: H. G. Beck, Kirche und theologische Literatur im byzantinischen Reich, München 1959. R. Bornert, Les commentaires byzantins de la Divine Liturgie du VIIe au XVe siècle, Paris 1966. H.-J. Schulz, Die byzantinische Liturgie, Trier 1980. D. Stein, Der Beginn des byzantinischen Bilderstreites und seine Entwicklung bis in die 40-er Jahre des 8. Jahrhunderts, München 1980.

Vorlesung: Patristische Homiletik (4.-5. Jhd.)

2stündig  
Beginn 4.5.2000
Zeit/Ort  Do. 13.00-15.00 Uhr, HS 217

Inhalt: Das 4. und 5. Jhd. wird zurecht als eine Zeit der Blüte kirchlicher Homiletik erachtet. Basileios der Große, Gregorios von Nyzza und Johannes Chrysostomos boten in ihren Predigten ein einmaliges Beispiel tiefen theologischen und exegetischen Denkens, einer hohen geistgewirkten Ästhethik des Wortes und der Bezogenheit auf Kernprobleme ihrer Zeit. Von besonderem Interesse sind die Homilien, die sich mit einer theologischen Deutung von Schöpfung und Mensch befassen.

Literatur: H. Drobner, Lehrbuch der Patrologie, Freiburg-Basel-Wien 1994. D. G. Hunter, Preaching in the Patristic Age (FS W. J. Burghardt), NY-Mahwah/NJ 1989, 119-138. Ch. Klock, Untersuchungen zu Stil und Rhythmus bei Gregor von Nyssa. Ein Beitrag zum Rhetorikverständnis der griechischen Väter = BKP 173 (1987). J. B. Schneyer, Geschichte der katholischen Predigt, Freiburg 1969. W. Schütz, Geschichte der christlichen Predigt, Berlin-New York 1972.

Hauptseminar: Orthodoxe Predigt in der Diaspora

2stündig  
Beginn 2.5.2000
Zeit/Ort  Di. 13.30-15.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Zi. 15

Inhalt: Die Verkündigung in der Diaspora weiß um eine Reihe spezifischer Züge, die weiterer theologischer Reflektion bedürfen. In nicht geringem Maße gehen sie Hand in Hand mit dem Bestreben um Wahrung orthodoxer Identität und der Integration in der pluralistischen Welt der westlichen Zivilisation.Die Analyse der Predigten von Metropolit Antonij (Blum), Sergij Bulgakow und Alexander Schmemann eröffnen die Möglichkeit einer schöpferischen Bewältigung dieses Problems.

Literatur: wird im Seminar bekanntgegeben.

Übung: Lektüre "Die Ikonostase" von Pawel Florenskij

2stündig  
Beginn 3.5.2000
Zeit/Ort  Mi. 16.00-18.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Zi. 15

Inhalt: "Die Ikonostase" von Pawel Florenskij hat eine prinzipiell neue Periode im Studium kirchlicher Kunst begründet. Eine kommentierte Lektüre dieses Werkes schafft die Voraussetzung für eine wachsende Befähigung zum Verständnis der Ikonen als "einer Theologie in Farben" und ihre Einordnung in den orthodoxen Kult.

Literatur: P. Florenskij, Die Ikonostase, Stuttgart 31996.