Orthodoxe Theologie
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Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2003

A. BIBLISCHE THEOLOGIE  (Prof. Dr. Konstantin Nikolakopoulos)
B. GESCHICHTLICHE THEOLOGIE und ÖKUMENIK (Prof. Dr. Dr. Dr.h.c mult. Theodor Nikolaou)
C. SYSTEMATISCHE THEOLOGIE (Prof. Dr. Athanasios Vletsis)
D. PRAKTISCHE THEOLOGIE (Prof. Dr. Vladimir Ivanov)

Abkürzungen: VD=Vordiplom; HD=Hauptdiplom

A. BIBLISCHE THEOLOGIE

Prof. Dr. Konstantin Nikolakopoulos

Vorlesung: Das synoptische Problem der Evangelien (VD, HD)

2-stündig  
Beginn 08.04.2003
Zeit/Ort  Di. 9.00-11.00 Uhr, HS 217

Inhalt: Im Rahmen der bei einer weitgehenden Einführung in das Neue Testament erfolgten Einzelbehandlung der drei ersten Evangelien stellt nun die Beschäftigung mit dem „synoptischen Problem“ eine „sine-qua-non“-Bedingung für deren Verständnis dar. Außer den literarischen Ähnlichkeiten und Abhängigkeiten der synoptischen Evangelien werden auch wichtige Erläuterungen und weitere Aspekte der sogenannten Quellen-Theorien, die manche Lösungsversuche bilden, vorgestellt. Anbei werden ebenso die charakteristischsten orthodoxen Anhaltspunkte hervorgehoben.

Literatur: E. Güttgemanns, Offene Fragen zur Formgeschichte des Evangeliums, 2. Aufl., München 1971. S. Schulz, Die Sprachquelle der Evangelisten, Zürich 1972. S. Tofană, Einführung in das Studium des Neuen Testaments, Bd. III: Die Evangelien nach Lukas und Johannes. Das synoptische Problem, Cluj 2002 (rumänisch). P. Vassiliadis, Interpretation der Evangelien, Thessaloniki 1990 (griech.). Ders., Die Theorie über die Logien-Quelle, Athen 1977 (griech.).

Vorlesung: Hermeneutische Aspekte der paulinischen Rhetorik (HD)

1-stündig  
Beginn 07.04.2003
Zeit/Ort  Mo. 11.00-12.00 Uhr, HS 217

Inhalt: Die Rhetorik, die eine hervorragende Stellung im erzieherischen Denkgeist der Antike besaß, verdient auch im Rahmen des Neuen Testaments eine respektvolle Beachtung. Die Vorlesung will den Studierenden anhand ausgewählter Stellen einige Einblicke in die festzustellende rhetorische Struktur des corpus paulinum ermöglichen. Anbei wird die inhaltsmäßige, pädagogische Funktion der sprachlichen Gestaltung der breiten paulinischen Briefliteratur beleuchtet. Wegweisend für den didaktisch-erzieherischen Charakter dieser neutestamentlichen Schriften werden ausgewählte rhetorische Figuren sein.

Literatur: W. Bühlman - K. Scherer, Stilfiguren der Bibel. Ein kleines Nachschlagewerk, Freiburg 1973. E. W. Bullinger, Figures of Speech used in the Bible, 4. Aufl., Michigan 1979. R. Jewett, The Thessalonian Correspondence. Pauline Rhetoric and Millenarion Piety, Philadelphia 1986. K. Nikolakopoulos, Neues Testament und Rhetorik. Die rhetorischen Gedankenfiguren in den historischen Büchern des Neuen Testaments, Katerini 1993 (griech.). Th. Schmeller, Paulus und die „Diatribe“, Münster 1987. N. Schneider, Die rhetorische Eigenart der paulinischen Antithese, Tübingen 1970. Joh. Weiss, Beiträge zur Paulinischen Rhetorik, Göttingen 1997.

Hauptseminar: Auslegung des Römerbriefes I (Kap. 1-5)  (HD)

2-stündig  
Beginn 07.04.2003
Zeit/Ort  Mo. 14.00-16.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Raum 15

Inhalt: Im Rahmen der gewohnten Seminarreihe mit Auslegung der einzelnen neutestamentlichen Schriften wird nun ein der theologisch wichtigsten und größten (sogar der längste) Briefe des Apostels Paulus, der Römerbrief, behandelt. Weil wir uns mit dem ganzen Text ausführlich auseinandersetzen wollen, wird in diesem Semester nur ein erster Teil des Römerbriefes (Kap. 1-5) Gegenstand der Auslegung sein. Dabei wird sowohl auf die sprachliche und syntaktische Struktur als auch auf das inhaltliche Konzept dieses Briefes eingegangen, wobei bei diesem letzten Punkt ein besonderes Gewicht auf die altkirchliche patristische Tradition gelegt wird.

Literatur: Joh. Karavidopoulos, Einleitung in das Neue Testament, 2. Aufl., Thessaloniki 1998 (griech.). K. Kertelge, Der Brief an die Römer, Düsseldorf 1970. H. Lietzmann, An die Römer, 4. Aufl., Tübingen 1933. Joh. Panagopoulos, Einführung in das Neue Testament, Athen 1985 (griech.). P. Trempelas, Kommentar zu den Briefen des Neuen Testaments, Bd. I, Athen 1956, S. 27-228 (griech.). V. Tsakonas, Kommentar zum Römerbrief, Teil I: 1,1-3,20, Athen 1986 (griech.).

Übung: Lektüren aus den synoptischen Evangelien mit Handhabung des kritischen Apparats (VD)

2-stündig  
Beginn 09.04.2003
Zeit/Ort  Mi. 14.00-16.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Raum 15

Inhalt: Die Studierenden (in erster Linie, diejenigen des Grundstudiums) werden bei dieser Übung zuerst einmal mit den sprachlichen und inhaltlichen Eigentümlichkeiten der synoptischen Evangelien vertraut gemacht. Diese Übung versteht sich als praktische Ergänzung zur parallel laufenden Vorlesung über das synoptische Problem. Desweiteren werden die Übungsteilnehmer in die Technik des kritischen Apparats des neutestamentlichen Textes eingeweiht, wobei die wichtigsten kritischen Zeichen und Abkürzungen der Nestle-Aland Ausgabe vorgestellt und behandelt werden. Dieser Teil der Übung versteht sich als Vorbereitung der Studierenden auf eine geplante Studienexkursion zum In-stitut für Neutestamentliche Forschung und zum Bibelmuseum der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.

Literatur: K. Aland – B. Aland, Der Text des Neuen Testaments. Einführung in die wissenschaftlichen Ausgaben sowie in Theorie und Praxis der modernen Textkritik, 2. Aufl., Stuttgart 1989. K. Aland, Studien zur Überlieferung des Neuen Testaments und seines Textes, Berlin-New York 1967. L. Filis, Die Sprache des Neuen Testaments, Athen 1984 (griech.). G. Röttger, Koiné – Einführung in die griechische Sprache, Bamberg 1986. M. Welte u.a. (Bearb.), Kurzgefasste Liste der griechischen Handschriften des Neuen Testaments, 2. Aufl., Berlin-New York 1984.

Blockseminar: Der Johannesprolog in der altkirchlichen Auslegung (VD, HD)
(zusammen mit Prof. Dr. Jörg Frey)

Beginn 14./15.06.2003
Ort  Ludwigstr. 29, EG, Raum 15
Vorbesprechung am 15.04.2003, um 14.00-16.00 Uhr

Inhalt: Im Rahmen der interdisziplinären biblischen Lehrveranstaltungen rügt nun eine der für den Osten und Westen theologisch bedeutendsten Schriften des Neuen Testaments in den Vordergrund, das Johannesevangelium. In diesem Blockseminar sollen noch konkreter die wichtigsten altkirchlichen Linien der Interpretation des Johannesprologs und seine Bedeutung für die Herausbildung der altkirchlichen Christologie zur Sprache kommen. Schwerpunkte liegen auf der Diskussion um die Gnosis im 2. Jahrhundert sowie auf den großen altkirchlichen Interpreten, die sich mit dem exegetischen und wirkungsgeschichtlichen Hintergrund des vierten Evangeliums intensiv auseinandergesetzt haben.  

Literatur:  A. Apostolou, Inhalt und Gebrauch des Begriffes „Logos“ im vierten Evangelium und bei Justin, Deltio Biblikon Meleton NF 1 (1979) 113-134 (griech.). H. Dörrie, Der Prolog zum Evangelium nach Johannes im Verständnis der älteren Apologeten, in: Adolf Martin Ritter (Hg.), Kerygma und Logos. FS für Carl Andresen, Göttingen 1979, S. 136 - 152. H. Gese, Der Johannesprolog, in: ders., Zur biblischen Theologie, Tübingen 1989, S. 152-201. T. Nagel, Die Rezeption des Johannesevangeliums im 2. Jahrhundert, (ABG 2), Leipzig 2000, S. 281ff. und 479ff. Joh. Panagopoulos, Die Auslegung der Heiligen Schrift in der Kirche der Väter, Bd. I, Athen 1990 (griech.). K. Papapetrou, Die Offenbarung Gottes und seine Erkenntnis nach dem Kommentar des Kyrill von Alexandrien zum Johannesevangelium, Athen 1969 (griech.). M. Theobald, Die Fleischwerdung des Logos, (NTA 20), Münster 1988. V. Tsakonas, Die Christologie des Johannesevangeliums, Athen 1969 (griech.). A. Wucherpfennig, Heracleon Philologus, (WUNT 142), Tübingen 2002, S. 104-179.

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B. GESCHICHTLICHE THEOLOGIE und ÖKUMENIK
Prof. Dr. Dr. Dr.h.c mult. Theodor Nikolaou

Vorlesung: KG III: Grundzüge der Kirchengeschichte des 6. und 9. Jahrhunderts (VD)

2-stündig  
Beginn 10.04.2003
Zeit/Ort  Do. 11.00-13.00 Uhr, HS 129

Inhalt: Die Kirchengeschichte dieser Zeit ist gekennzeichnet zum einen durch die weitere Verlagerung des politischen Schwerpunktes nach Konstantinopel und zum anderen dadurch, dass das Papsttum an Bedeutung gewinnt. Letzteres führt auch zu den ersten folgenschweren Auseinandersetzungen zwischen der Ost- und der Westkirche. Die Geschichte der Kirche vom 6. bis zum 9. Jh. umfasst über die oben genannte Problematik hinaus vor allem die Geschichte und Theologie des 5., 6. und 7. Ökumenischen Konzils, auf denen die Christologie, speziell die Fragen nach den zwei Willen und zwei Energien Christi sowie seiner Abbildbarkeit der "Menschheit nach" vertieft wurden.

Literatur: H.-G. Beck, Geschichte der orthodoxen Kirche im byzantinischen Reich, Göttingen 1980, S. 15-118. H.-D. Döpmann, Die Ostkir­chen vom Bilderstreit bis zur Kirchenspaltung von 1054, Leipzig 1991, S. 9-97. G. Dumeige, Nizäa II, Mainz 1985. H. Jedin (Hg.), Handbuch der Kirchengeschichte, Bde. II/2, III/1, Freiburg-Basel-Wien 1973. F. X. Murphy - P. Sherwood, Konstantinopel II und III, Mainz 1990. Th. Nikolaou, Die Bedeutung der Ikone im Heilsmysterium. Patristische Zeugnisse, Thessaloniki 1992 (griech.).

Vorlesung: Die Lehre vom Hl. Geist in der Alten Kirche (VD, HD)

1-stündig  
Beginn 07.04.2003
Zeit/Ort  Mo. 10.00-11.00 Uhr, HS 129

Inhalt: Die Lehre über den Hl. Geist ist in der Alten Kirche bei der Bekämpfung der antitrinitarischen Irrlehren ausformuliert worden. Auf diese Lehre legt die Orthodoxe Kirche besonderen Wert, nicht zuletzt, weil sie die christliche Theologie vor Tendenzen der Subordination, des Christomonismus etc. bewahrt. Diese Vorlesung behandelt den dogmengeschichtlichen Prozess der Pneumatologie in der Alten Kirche, zeigt ihren Sitz im Frömmigkeitsleben der Gläubigen und befasst sich mit der Streitfrage des Filioque zwischen Ost- und Westkirche.

Literatur: Y. Congar, Der Heilige Geist, Freiburg-Basel-Wien 1982. R. F. Edel (Hg.), Das Leben aus dem Geist. III Orth. Zeugnisse über das geistl. Leben, Marburg 1980. P. Evdokimov, L' Ésprit Saint dans la Tradition Orthodoxe, Paris 1969. W.-D. Hauschild, Gottes Geist und der Mensch. Studien zur frühchristlichen Pneumatologie, München 1972. Orient und Occident. La procession du Saint Ésprit, Istina 3-4 (1972). L. Vischer (Hg.), Geist Gottes - Geist Christi. Ökum. Überlegungen zur Filioque-Kontroverse, (Beih. z. Ök. Rundschau 39), Frankfurt 1981. Über den Hl. Geist. Theologen-Kongress, (Theologische Studien 1), Athen 1971 (griech.).

Hauptseminar: Die Trinitätslehre im 4. Jh. (VD, HD)

2-stündig  
Beginn 10.04.2003
Zeit/Ort  Do. 15.00-17.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Raum 15

Inhalt: Der heutige Christ, aber auch selbst der Theologe können oft wenig mit dem Geheimnis der Trinitätslehre anfangen. Ihre Ausformulierung im 4. Jh. ist bekanntlich das Ergebnis einer langwierigen, komplizierten theologischen Vertiefung der christlichen Offenbarung. Zugleich stellt diese Ausformulierung die feste Basis christlicher Einheit dar. In diesem Seminar ist beabsichtigt, anhand ausgewählter Texte (in dt. Übersetzung) von Athanasios dem Großen, den drei Kappadokiern und anderen Theologen dieser Zeit mit dem dogmengeschichtlichen Vorgang und den theologischen Schwerpunkten der Trinitätslehre im 4. Jh. vertraut zu machen.

Literatur: St. Harkianakis, Die Trinitätslehre Gregors von Nazianz, Klerenomia 1 (1969) 83-102. W.-D. Hauschild, Die Pneumatomachen. Eine Untersuchung zur Dogmengeschichte des 4. Jh.s. (Diss.), Hamburg 1967. Le IIe Concile Oecumenique. Signification et Actualité pour le Monde chrétien d'aujourd'hui, (Les Études Théologiques de Chambésy 2), Chambésy-Genève 1982. A.-M. Ritter, Das Konzil von Konstantinopel und sein Symbol, Göttingen 1965. M. Tetz, Über nikänische Orthodoxie. Der sog. Tomus ad Antiochenos Athanasius’ von Alexandrien, Zeitschrift für neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche 66 (1975) 194-222. I. Ortiz de Urbina, Nizäa und Konstantinopel, Mainz 1964.

Hauptseminar: Ökumenisches Hauptseminar: Das Papsttum zwischen Ost und West. Eine ökumenische Herausforderung (HD) (zusammen mit Prof. Dr. P. Neuner und Prof. Dr. G. Wenz)

2-stündig  
Beginn 08.04.2003
Zeit/Ort  Di. 14.30-16.00 Uhr, Hauptgebäude, Adalberttrakt, Raum 103, (Zentrum für ökumenische Forschung)

Inhalt: „Wir sind uns vollkommen bewusst, dass der Papst das größte Hindernis auf dem Weg zum Ökumenismus ist“ (Paul VI.). Ihre letzte ökumenische Schärfe gewinnt die Frage nach dem Papsttum mit den sog. „Papstdogmen“ des 1. Vatikanischen Konzils. Die Vorbehalte von orthodoxer und evangelischer Seite gegenüber einem so verstandenen Papstamt sind erheblich. Doch stellt sich im Kontext ökumenischer Gespräche zunehmend auch die Frage, ob die erstrebte Gemeinschaft der christlichen Kirchen auf universaler Ebene nicht auch eines personalen Dienstes an der Einheit der Christen bedarf, so dass sich der Blick in neuer Weise auf das Papstamt richtet.
Im Seminar sollen die biblischen Grundlagen und das geschichtliche Werden des Papstamtes dargelegt sowie die Gründe des Schismas zwischen Ost und West und die reformatorische Kritik am Papsttum seiner Zeit untersucht werden. Mit der Suche nach tragfähigen ökumenischen Ansätzen im Verständnis des Papstamtes soll gleichzeitig die Bitte von Papst Johannes Paul II. aufgenommen werden, über das Papstamt „einen brüderlichen, geduldigen Dialog aufzunehmen, bei dem wir jenseits fruchtloser Polemiken einander anhören können, wobei wir einzig und allein den Willen Christi für seine Kirche im Sinne haben“ (Ut unum sint 96).

Literatur: Bilaterale Arbeitsgruppe der DBK und der Kirchenleitung der VELKD, Communio Sanctorum – die Kirche als Gemeinschaft der Heiligen, Paderborn-Frankfurt a.M. 2000. W. Fleischmann-Bisten (Hg.), Papst amt – pro und contra. Geschichtliche Entwicklungen und ökumenische Perspektiven, Göttingen 2001. S. Hell u. a. (Hgg.), Papstamt – Hoffnung, Chance, Ärgernis. Ökumenische Diskussion in einer globalisierten Welt, Innsbruck 2000.  H. J. Pottmeyer, Die Rolle des Papsttums im Dritten Jahrtausend, (QD 179), Freiburg i. Br. 1999. Albert Rauch – Paul Imhof (Hgg.), Das Dienstamt der Einheit in der Kirche. Primat – Patriarchat – Papsttum, (Koinonia 9), St. Ottilien 1991. K. Schatz, Der päpstliche Primat. Seine Geschichte von den Ursprüngen bis zur Gegenwart, Würzburg 1990.

Blockseminar: Grundzüge orthodoxen Glaubenslebens (VD)

Beginn 23./24.05.2003
Ort  HS 129
Vorbesprechung am 14.04.2003, um 15.00-17.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Raum 15

Inhalt: Als Grundlage dieses Seminars dient die Filmserie "Glauben aus dem Herzen", die Anfang 1987 das ZDF gesendet hat. Für das Verstehen der Filmserie und insbesondere für die Ausarbeitung einiger Grundzüge des orthodoxen Glaubenslebens während des Seminars wird das Buch: G. Galitis - G. Mantzaridis - P. Wiertz, Glauben aus dem Herzen. Eine Einführung in die Orthodoxie mit einem Nachwort v. W. Feißt, 3. Aufl., München: TR-Verlagsunion 1994, sowie inhaltlich verwandte Literatur herangezogen. Diese wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand des Filmes, der Referate und der Diskussionsbeiträge die wichtigsten Aspekte des orthodoxen Glaubens und der orthodoxen Spiritualität zu vermitteln.

Literatur: G. Galitis - G. Mantzaridis - P. Wiertz, Glauben aus dem Herzen. Eine Einführung in die Orthodoxie mit einem Nachwort v. W. Feißt, 3. Aufl., München: TR-Verlagsunion 1994.

Blockseminar: Organisationsstrukturen der Orthodoxen Kirche und kirchliches Verwaltungsrecht (HD) (Dr. Dr. Anargyros Anapliotis)

2-stündig  
Beginn 11.04.2003
Zeit/Ort  Fr. 10.00-12.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Raum 15

Inhalt: Mit dieser Übung wird das Ziel verfolgt, die Interessenten in die Organisationsstrukturen der Orthodoxen Kirche und das kirchliche Verwaltungsrecht einzuführen. Es werden dabei viele wichtige Begriffe des orthodoxen kanonischen Rechts erläutert, wie ökumenische Synode, Metropolitansystem und -synode, Patriarchat, Patriarchalsynode, Autokephalie, Autonomie, Heilige und Ständige Synode der Hierarchie usw. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf den alten Quellen, wobei kirchenrechtliche Statuten einzelner autokephaler Kirchen einbezogen werden.

Literatur: H. Alivizatos, Die Oikonomia. Die Oikonomia nach dem kanonischen Recht der orthodoxen Kirchen, Frankfurt a. M. 1998. P. Boumis, Kanonisches Recht, Athen 2000 (griech.). Die Kirche und die Kirchen. Autonomie und Autokephalie, Kanon, Jahrbuch der Gesellschaft für das Recht der Ostkirchen 4 (Wien 1980). Oikonomia Mischehen, Kanon 6 (Wien 1983). J. Listl und D. Pirson (Hg.), Handbuch des Staatskirchenrechts der Bundesrepublik Deutschland, 2. Aufl., Berlin Bd. 1: 1994, Bd. 2: 1995; N. Milasch, Das Kirchenrecht der morgenländischen Kirche, 2. Aufl., Mostar 1905. V. Pheidas, Droit Canon. Une perspective orthodoxe (Analecta Chambesiana 1), Genève 1998. I. Riedel-Spangenberger, Grundbegriffe des Kirchenrechts, Paderborn u. a. 1992. E. Roussos, Wörterbuch des Kirchenrechts, I: Byzantinisches Recht, Athen 1948. II: Lateinisches Recht, Athen 1949 (griech.). S. Troiannos, Die Quellen des byzantinischen Rechts, Athen 1986 (griech.).

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C. SYSTEMATISCHE THEOLOGIE
Prof. Dr. Athanasios Vletsis

Vorlesung: Dogmatik III: Trinitätslehre (HD)

2-stündig  
Beginn 09.04.2003
Zeit/Ort  Mi. 11.00-13.00 Uhr, HS 217

Inhalt: Das Mysterium der Trinität stellt für den christlichen Glauben, hier vielleicht insbesondere für die Welt der Orthodoxie den Gipfel aller Theologie. Die Orthodoxe Kirche kann v.a. durch die Sprache ihrer Gottesdienste die Trinitätstheologie zum Ausdruck bringen. Diese doxologische Weise wird in der akademischen Theologie oft hinter einem Apophatismus verhütet, der manchmal die Sprache an den Grenzen einer Verstummung bringt. Bleibt dann der heutige Christ in seinem Glauben praktisch Monotheist, wie einst K. Rahner feststellte? Die Vorlesung will eine trinitarische Gotteslehre darlegen, nicht als Abgrenzung sondern als Öffnung zur heutigen Welt.

Literatur: R. Cross, Two models of the Trinity? The Heythrop journal 43 (2002) 275-294. A. Ganoczy, Der dreieinige Gott. Trinitätstheologie und Synergie, Darmstadt 2001. T. Koev, Die Lehre von der heiligen Dreieinigkeit auf der Basis des nikaio-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses, OFo 3 (1989) 5-22. M. Leiner, Der trinitarische Rhythmus der Theologiegeschichte im 20. Jahrhundert. Ein Vorschlag zur Strukturierung der Theologiegeschichte und seine Konsequenzen, in: Theologische Zeitschrift 56 (2000) 264-280. C. M. Martini, Welche Schönheit rettet die Welt? Reflexionen über den dreifaltigen Gott, München 2000. Th. Nikolaou, "Du sollst dir kein Gottesbild machen". Die Undarstellbarkeit Gottes bzw. der Heiligen Trinität, in: OFo 15 (2001) 5-15. M. Striet, Spekulative Verfremdung? Trinitätstheologie in der Diskussion, Herder-Korrespondenz 56 (2002) 202-207. Chr. Theobald, "Gott ist Beziehung". Zu einigen neueren Annäherungen an das Geheimnis der Trinität, Concilium 37 (2001) 34-45.

Vorlesung: Theologische Friedensethik (VD, HD)

1-stündig  
Beginn 10.04.2003
Zeit/Ort  Do. 14.00-15.00 Uhr, HS 217

Inhalt: In einer von immer wieder neu aufflammenden nationalen Konflikten, vom Terrorismus und vom Krieg gegen den Terrorismus bedrohten Welt will diese Vorlesung die Konstanten einer christlichen Friedensethik untersuchen. Wenn der Gott des Christentums der Gott des Friedens ist (z.B. Röm 16,20), dann ist jede christliche Theologie gefordert, ihr begriffliches Instrumentarium erneut zu prüfen und ihren Friedensdienst in der heutigen Welt globaler zu reflektieren. Welchen besonderen Beitrag kann dazu die orthodoxe Theologie leisten, sogar auf dem Hintergrund ihrer engen Verstrickung mit den nationalen autokephalen Kirchen?

Literatur: Die Interessierten können ausführliche Literatur auf der Webseite http://www.ithf.de/bibl finden. Wertvolle Informationen und weitere Links bietet die Webseite http://www.uni-muenster.de/PeaCon. Spezifische Literaturangaben über den Beitrag der orthodoxen Theologie zur Friedensethik werden an die Besucher der Vorlesung Anfang des Semesters verteilt.

Aus aktuellem Anlass wird die 2stündige Vorlesung Friedensethik (Do.13.30-15.00) 1stündig angeboten !!!
Dafür wird folgendes einstündiges Blockseminar angeboten:

Blockseminar: Krieg und Frieden in den kirchlichen Dokumenten (VD, HD)

Beginn 27./28.06.2003
Ort  Ludwigstr. 29, EG, Raum 15
Vorbesprechung u. Voranmeldung am 16.04.2003, um 13.00-14.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Raum 15

Inhalt: Das Blockseminar will kirchenamtliche Texten und Stellungnahmen analysieren, die sich zum Thema Krieg und Frieden äußern, v.a. diejenigen, die die Kriege des vorigen Jahrzehnts und des jüngsten Irakkrieges dokumentieren.

Literatur: Gerechte Friede, Hg. Katholische Akademie Rabanus Maurus, pax Christi-Bistumsstelle Limburg, Meinhardt 2002, sowie die Stellungnahmen der Kirchen zum Irakkrieg. Diese Texte sind in den Internettadressen der drei großen Kirchen in Deutschland (Katholisch/Evangelisch/Orthodox) zu finden.

Hauptseminar: Versöhnung und Gewalt (HD)

2-stündig  
Beginn 10.04.2003
Zeit/Ort  Do. 17.00-19.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Raum 15

Inhalt: Das Hauptseminar versteht sich als Einführung, Vertiefung und Entfaltung der Schwerpunkte der Dekade zur Überwindung von Gewalt des Ökumenischen Rats der Kirchen. Wie wollen die Christen den Dienst, das Wort der Versöhnung zu verkünden (2 Kor 5,19), in einer von Gewalt aller Art überfüllten Welt wahrnehmen? Lässt sich die Gewalt nur in den internationalen Konflikten verorten, oder hat sie darüber hinaus tiefere Wurzeln in der Existenz jedes Menschen zu verzeichnen?

Literatur: G. Larentzakis, Versöhnung in ihrer theologischen Dimension. Orthodoxe Aspekte, Ökumenisches Forum 19 (1996) 163-177. A. Papaderos, Versöhnung - Gabe Gottes und Quelle neuen Lebens, Ökumenisches Forum 18 (1995) 119-132. R. Thöle, Versöhnung aus orthodoxer und evangelischer Sicht, in: Ökumenisches Forum 19 (1996) 217-231. Eine erste Orientierungsliteratur über die „Dekade“ findet man in den folgenden Webseiten:

Seminar: Georg Florovsky (VD)

2-stündig  
Beginn 08.04.2003
Zeit/Ort  Di. 16.00-18.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Raum 15

Inhalt: Die charismatische Gestalt des russischen Exil-Theologen Georg Florovsky (1893-1979) stellt nach der Überzeugung vieler Orthodoxen die größte theologische Gestalt der orthodoxen Theologie im 20 Jh. dar. Er hat nicht nur ein umfangreiches schriftliches Werk hinterlassen, das für die gesamte Orthodoxie eine neue Erfassung der patristischen Theologie bedeutete, er hat sich auch energisch im ökumenischen Dialog beteiligt und dabei wertvolle Verdienste auf den verschiedensten Ebenen erzielt. Das Seminar will diese globale Persönlichkeit in allen ihren Aspekten studieren: dabei soll auch ein Stück Theologiegeschichte der Orthodoxie im 20 Jh. rekonstruiert und untersucht werden.

Literatur: Eine Liste der Werke Florovskys werden den Teilnehmern des Seminars zur Verfügung gestellt. Die Hauptwerke sind in der Reihe „Collected Works“ erfasst. Siehe auch Christoph Kunkel, Totus Christus. Die Theologie Georges V. Florovskys, Gottingen 1991. G. Papademetriou, Father Georges Florovsky: a contemporary church father, The Greek Orthodox Theological Review, 41 (1996) 2 / 3, 119-126. R. L. Petersen, Local ecumenism and the neo-patristic synthesis of Father Georges Florovsky, The Greek Orthodox Theological Review, 41 (1996) 2 / 3, 217-242. G. H. Williams, Georges Vasilievich Florovsly: His American Career (1948-1965), The Greek Orthodox Theological Review, XI, 1 (1965) 7-107. Ders.,Father Georges Florovsky's vision of ecumenism, The Greek Orthodox Theological Review, 41 (1996) 2 / 3, 137-158.

Doktorandenkolloquium:

2-stündig  
Zeit/Ort  Termine nach Vereinbarung

Übung: Grundbegriffe der christlichen Ethik (VD, HD)
(Dr. theol. Miltiadis Vanco)

2-stündig  
Beginn 07.04.2003
Zeit/Ort  Mo. 16.00-18.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Raum 15

Inhalt: Ethik ist die Lebensweise und die Haltung des Menschen gegenüber Gott, dem Mitmenschen und der Umwelt. Sie ist aber auch eine wissenschaftliche Disziplin, welche diese Lebensweise darstellt, analysiert, begründet und kritisiert. Im Lichte der Lehre der Heiligen Schrift und der kirchlichen Tradition versucht die christliche Ethik, das Leben in Christus zu beschreiben und das ethische Urteilen und Handeln zu begründen. Anhand kirchenväterlicher und moderner Texte werden in dieser Übung einige der Grundbegriffe und Hauptthemen der christlichen Ethik erläutert und diskutiert. – Texte werden den Teilnehmern zur Verfügung gestellt.

Literatur: E. von Ivánka (Hg.), Nikolaos Kabasilas. Das Buch vom Leben in Christus, 3. Aufl., Einsiedeln – Freiburg 1991. G. Mantzaridis, Grundlinien christlicher Ethik, (VIOTh 6), St. Ottilien 1998. M. Staikos, Quellen orthodoxer Spiritualität, Ökumenisches Forum 19 (1996) 37 – 56. J. P. Wils – D. Mieth, Grundbegriffe der christlichen Ethik, Paderborn u.a. 1992.

D. PRAKTISCHE THEOLOGIE
Prof. Dr. Vladimir Ivanov

Vorlesung: Die drei Liturgien der Orthodoxen Kirche in ihrer geschichtlichen Entwicklung  (VD, HD)

2-stündig  
Beginn 09.04.2003
Zeit/Ort  Mi. 9.00-11.00 Uhr, HS 217

Inhalt: Im Laufe der Geschichte blieben in der Orthodoxen Kirche zu ausschließlichem Gebrauch allein die Liturgie des hl. Johannes Chrysostomos und die ihr im Aufbau nahe stehende Liturgie des hl. Basileios, die jetzt nur zehn Mal im Jahr gefeiert wird. Die dritte Form, die Liturgie der Vorgeweihten Gaben, wird in der Zeit des großen Fastens vollzogen. Andere Liturgieformen schieden allmählich aus dem liturgischen Gebrauch. Die Anaylse der historischen Entstehung dieser drei Liturgien wie auch die Deutung einzelner Teile unter dem Blickwinkel der liturgischen Theologie bilden im wesentlichen den Inhalt dieser Vorlesungsreihe.

Literatur: A. Baumstark, Zur Urgeschichte der Chrysostomusliturgie: ThGl 5 (1913) 299-313. G. Dix, The Shape of the Liturgy, Westminster 1952. H. Engberding, Das anaphorische Fürbittgebet der byzantinischen Chrysostomosliturgie: OrChr 45 (1961) 20-29; 46 (1962) 33-60. Ders., Das anaphorische Fürbittgebet der Basileiosliturgie: OrChr 47 (1963) 16-52; 49 (1965) 18-37. G. Fittkau, Der Begriff des Mysterium bei Johannes Chrysostomus (Theophaneia 9). H.-J. Schultz, Die byzantinische Liturgie, Trier 2000. R. F. Taft, Great Entrans (OCA 200), Rom 1978. Ders., The Byzantine Rite, Collegeville/Minnesota 1992.

Vorlesung: Aktuelle Probleme der orthodoxen Homiletik (VD, HD)

2-stündig  
Beginn 10.04.2003
Zeit/Ort  Do. 9.00-11.00 Uhr, HS 217

Inhalt: Wie die „Soziallehre der russischen Kirche“ unterstreicht, stellt die moderne Zeit dem kirchlichen Bewusstsein nicht wenige Fragen, deren Antwort die Patristik schuldig bleibt. Dementsprechend sehen sich auch die Prediger vor völlig neuen Themen und Aufgaben gestellt, ohne dass aus der Vergangenheit entlehnte Muster vorliegen. Umso aktueller ist die theologische Reflektion mancher Fragestellung und die Suche nach einer der neuen Situation gemäßen Lösung.

Literatur: G. Lämmermann, Zeitgenössisch predigen, Stuttgart 1999.

Hauptseminar: Die liturgische Theologie Alexander Schmemanns (HD)

2-stündig  
Beginn 08.04.2003
Zeit/Ort  Di. 18.00-20.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Raum 15

Inhalt: Alexander Schmemann (1921-1983) gilt zurecht als Begründer der orthodoxen liturgischen Theologie. Obwohl sein Erbe nur eine relativ kleine Zahl von ihm verfasster Bücher ausmacht, bleibt ihre Bedeutung für die weitere Entwicklung des liturgischen Denkens hochaktuell. Ihm zu verdanken ist ein grundsätzlich neuer Studienansatz für den orthodoxen Gottesdienst und die ihm zu Grunde liegenden spirituellen Gesetzmäßigkeiten (lex orandi), dennoch bleibt für die schöpferische Rezeption und die weitere Entwicklung der produktiven Gedanken dieses herausragenden Theologen des XX. Jahrhunderts noch manches zu tun.

Literatur: D. W. Fagerberg, What is Liturgical Theology? A Study in Methodology, Collegeville 1992. A. Schmemann, Introduction to Liturgical Theology, Crestwood 1986. Ders., Aus der Freude leben. Ein Glaubensbuch der orthodoxen Christen, Olten-Freiburg 1974. Ders., Die Große Fastenzeit, (VIOTh 2), München 1994.

Seminar: Die hymnische und allegorisch-didaktische Ikonographie (VD, HD)

2-stündig  
Beginn 09.04.2003
Zeit/Ort  Mi. 16.00-18.00 Uhr, Ludwigstr. 29, EG, Raum 15

Inhalt: Wenn man von der Ikone als einer „Theologie in Farben“ sprechen kann, bezieht sich das in hohem Maße auf jene ikonographischen Kanones, die eine Art Kommentar zu den liturgischen und dogmatischen Texten darstellen. Die Analyse solcher „Kommentare“ kann dem theologischen Bewusstsein eine neue Dimension eröffnen.

Literatur: W. Felicetti-Liebenfels, Geschichte der russischen Ikonenmalerei, Graz 1972. H. P. Gerhard, Welt der Ikonen, Recklinghausen 1980. K. Ch. Felmy und Haustein-Bartsch (Hgg.), „Die Weisheit baute ihr Haus“, München 1999.